Blutegelbehandlung Info:
Egel kommt übrigens nicht von Ekel sondern von "echis"= kleine
Schlange (griech.) Mich faszinieren die wirklich oft durchschlagenden (!) Erfolge
bei dieser völlig nebenwirkungsfreien Therapie!
Wie erfolgt die
Blutegelbehandlung? Die Blutegelanzahl hängt einerseits vom Gewicht
und Alter des Patienten ab, anderseits von der Art der Erkrankung. Katze sind
i.d.R. zu leicht für eine Egelbehandlung. Im Normalfall verwende ich 2 -
4 pro Hund und 6 - 10 pro Pferd. Zum Anlegen werden die Blutegel einzeln in
an der gewünschen Stelle angesetzt und dort bis zum Anbeissen fixiert (mit
z.B. einem kleinen Glas). Ich schere prinzipiell die Patienten nicht, bislang
hat das die Egel nicht gestört. Jedoch muss man im Winter die Haut warm-rubbeln
oder unter einer Rotlichtlampe egeln. Der Saugvorgang an sich dauert 30 - 60 min.
Der Biss ist kaum zu spüren, bislang haben alle Tiere die Behandlung total
ignoriert. Ist der Blutegel abgefallen, blutet die Wunde nach (kleiner Aderlass),
was nicht unterbunden werden sollte, denn es erhöht die Entstauung und die
Wirksamkeit der Therapie. Des weiteren wird die Wunde durch das Ausspülen
von Keimen gereinigt. Die Natur hat überdies eine Reihe von "Sicherheitsstufen"
eingeschaltet, die eine Keimübertragung jedoch höchst unwahrscheinlich
machen. Das Nachbluten selbst dauert zwischen 5 bis zu 24 Stunden (im Schnitt
erlebe ich ca. 6 - 8 Std.). Gegen Ende kann die Wunde auch lose verbunden werden,
um die Wohnung nicht zu beschmutzen.
Die allgemeine Wirkung der Blutegel
beruht in der Erleichterung und Entlastung der Körpersäfte im allgemeinen
sowie eine Entgiftung von krankem Gewebe, Blut und Lymphe. Die
Behandlung mit Blutegel wirkt unter anderem: - antithrombotisch - blutreinigend -
entgiftend - entzündungshemmend - gerinnungshemmend - immunisierend
- lymphstrombeschleunigend - schmerzstillend Im Speichel der kleinen
Sauger befinden sich 15 Wirkstoffe, u. a.: HIRUDIN (der Name ist abgeleitet
von Hirudo medicinalis=medizinischer Blutegel): hemmt die Blutgerinnung. CALIN
hemmt ebenfalls die Blutgerinnung und bewirkt im Anschluss an das "schnelle"
Hirudin die ca. 12 Stunden dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten. Es kommt
zu dem bekannten, sanften Aderlass. HYALURONIDASE verbreitet die wirksamen
(und heilsamen) Substanzen. Eine antibiotische Eigenschaft der Hyaluronidase ist
umstritten. Histaminähnliche Substanz (vielleicht ist es auch Acetylcholin)
wirkt gefäßerweiternd: das Blut strömt zu der "gebissenen"
Stelle. EGLINE, BDELLIN, APYRASE, KOLLAGENASE wirken mit unterschiedlichen
Mechanismen bei der Gerinnungshemmung mit. Darüber hinaus haben einige dieser
Substanzen entzündungshemmende Eigenschaften. DESTABILASE, PIYAVIT und
andere Substanzen runden die natürliche Wirkstoffkomposition ab.
Helfen
können die schönen Tierchen bei: Entzündungen, Neuralgien,
Myalgien, Arthritis, Arthrose, Schwellungen, Gelenkergüssen, Stauungen, Ischalgien,
Bandscheiben-/Gelenkproblemen jeder Art, Abszessen, Hufrehe, Sehnenentzündungen
u.v.m. Nicht einsetzen darf man Egel bei: Bluterkrankheit, mit Quecksilber-Präparaten
vorbehandelte Patienten (Hirudin verstärkt dabei die toxische Wirkung des
Quecksilbers), Patienten, die Blut verdünnende Medikamente einnehmen, Anämie,
Leukämie, Magengeschwüren u.v.m. (Näheres erfahren Sie via Mail
oder Telefon) Wissenswertes über den Blutegel: Der Biß ist
auch durch die Biss"technik" wenig schmerzhaft: 3 sternförmig ange-
ordnete Sägeleisten mit jeweils ca. 80 Kalkzähnchen raspeln sich vorsichtig
durch die Haut, um zum Ziel der Wünsche - dem Blut - zu gelangen. Zwischen
den Kalkzähnchen sind Öffnungen, durch die die SALIVA, der Blutegelspeichel
abge- geben wird. Ein Blutegel saugt, je nach Größe, 20-50 ml Blut,
durch die Wunde fließt etwa die gleiche Menge beim Nachbluten ab. Infolge
der ziehharmonikaartig gefalteten Haut ist der Egel in der Lage das 6-10-fache
seines Volumens aufzunehmen. Das aufgenommene Blut wird im Zeitraum von 5 bis
18 Monaten verdaut, wobei sich die Saugfähigkeit aber schon nach 2 bis 4
Monaten wieder einstellt. Nach einer Blutmahlzeit kann ein Egel bis zu 2 Jahren
hungern. Bei guter Fütterung tritt die Geschlechtsreife bereits nach einem
Jahr ein. Die Lebensdauer eines Blutegels kann bis zu 30 Jahren betragen.
Mehr
zu den Egeln und eine Therapeutendatenbank finden Sie hier: http://www.blutegel.de/ |